Heute, vor genau 100 Tagen, bin ich am Morgen früh in São Paulo gelandet! Es ist fast schon unheimlich, wie schnell die Zeit hier vergeht, denn ich bin schon mehr als 3 Monate hier und ich weiss garnicht, wo diese Zeit geblieben ist.
Am Samstag, dem 30. September, gab es wieder einen
Rotaryanlass. Es war ein Treffen in Tatuí mit den andern Austauschschülern und
vielen weiteren Leuten von verschiedenen Rotaryclubs. Wir Austauschschüler
mussten uns vor einem vollen Saal auf Portugiesisch vorstellen, aber zum Glück
kann ich das mittlerweile schon ziemlich gut. Es gab aber auch einige andere
Austauschschüler, die Probleme damit hatten, was mich überrascht hat. Danach
gab es Mittagessen und einige Reden, bei denen wir aber den Saal verlassen und uns
ein bisschen unterhalten haben. Als der ganze Anlass vorbei war, wurden wir mit
mehreren Autos zum Haus einer Rotarierin gefahren. Dort spielten wir Spiele aus
verschiedenen Ländern, nutzten den Pool, redeten und assen. Am Abend haben wir
zusammen Disneylieder gesungen, aber das coole war, dass sie jeder in seiner
Sprache gesungen hat. Danach hatten wir auch noch sehr viel Spass dabei,
Tierlaute der verschiedenen Länder zu vegleichen. Dann gingen wir schlafen.
Am Sonntag mussten wir früh aufstehen, weil uns ein Car
abholte, um uns nach Santos zu fahren. Santos ist eine der grössten, wenn nicht
sogar die grösste Hafenstadt Südamerikas und auch Heimatstadt des Fussballvereins
Santos, bei welchem Neymar und Pelé für längere Zeit gespielt hatten. Die Carfahrt
war sehr cool, da man sich frei im Car bewegen konnte und wir deshalb viel
getanzt und gesungen haben. Die Sicht aus dem Fenster war aber auch spannend,
da wir an einigen Favelas von São Paulo vorbeifuhren und die Natur sich immer
mehr veränderte im Vergleich zum Landesinneren. Zu einigen Zeiten konnte man Garnichts
sehen, da es so viel Nebel hatte. Als wir in Santos ankamen, gingen wir in ein
Aquarium. Ich fand es nicht sehr spannend und einige der Aquarien waren sehr
dreckig, aber wir hatten trotzdem Spass. Danach gingen wir natürlich so schnell
wie möglich zum Strand. Wir konnten leider nicht weiter ins Wasser, als mit den
Füssen, da es regnete, aber es war trotzdem sehr toll, wiedermal am Meer zu
sein. Nach dem Mittagessen liefen wir zum Pelé-Museum. Ich fand es dort sehr
interessant, denn man konnte signierte Shirts und viele Bilder sehen, und die
ganze Geschichte von Pelé verfolgen. Als nächstes gingen wir in ein Kaffee-Museum,
was ich sehr langweilig fand, aber immerhin konnte man von dort aus das
Geschehen am Hafen beobachten. Schlussendlich schauten wir uns noch einen kleinen
Markt, direkt vor dem Museum an. Die Stimmung war sehr gemütlich und es fühlte
sich sogar ein bisschen an, wie ein Weihnachtsmarkt. Auf der Heimfahrt haben einige geschlafen, aber ich nutzte die Zeit und unterhielt mich sehr lange mit zwei andern Austauschschülern. Nach der Carfahrt gingen Daira, die andere Austauschschülerin aus meiner Stadt, und ich nach Sorocaba und schliefen dort. Am nächsten Tag gingen wir
mit einem Car zurück nach Hause.
Zum Feiern des «Dia das Crianças», also dem Tag der Kinder, wurden
in meiner Schule eine Hüpfburg, zwei Trampoline und einige weitere Spielgeräte
aufgestellt, und die jüngeren Schüler konnten den ganzen Morgen spielen, und
Zuckerwatte und Popcorn essen. Wir älteren konnten die Dinge auch
ausprobieren, aber wir bekamen nur eine Schulstunde lang frei dafür.
Am Donnerstag und am Freitag hatten wir keine Schule (wegen
dem Dia das Crianças), deshalb ging ich mit meiner Mutter und meiner (ich
glaube) Grosstante in einen Wasserpark. Es war sehr anders, als Schwimmbäder in
der Schweiz und mir hat es ehrlichgesagt nicht so gut gefallen. Die Schwimmbecken
waren alle lauwarm, was sehr unangenehm ist, wenn die Luft auch über 25°C warm
ist. Sie waren auch extrem dreckig und es hatte viel zu viele Menschen. Nach etwa
einer Stunde kam es auch noch regnen, und das einzige, was man machen konnte war, im Schwimmbecken zu bleiben und sich irgendetwas auszudenken, dass einem nicht
langweilig wird. Immerhin konnte ich mich auf das Fussballspiel am Abend
freuen. Das kam dann aber auch nicht gut raus, denn Brasilien, das Land mit den
meisten Weltmeistertiteln, machte gegen Venezuela ein Unentschieden!
Letzten Sonntag ging ich zusammen mit meinem Gastvater und
meiner Gastgrossmutter nach Manduri. Das ist der Ort, an dem ich schonmal
gewesen war, um Affen zu sehen, ich aber kein Glück hatte. Dieses Mal war es
anders. Zu Beginn war es nur ein einziges Äffchen, aber es kamen immer mehr und
ich kam garnicht hinterher mit dem verfüttern der Bananen. Ich fand es sehr
herzig, und manchmal, nachdem ich das Bananenstück gegeben hatte, schauten mich
die Äffchen dankbar an und kletterten dann zurück in den Baum.
In diesem Monat hat es häufig geregnet und es war auch nicht
ganz so heiss (Mittags ungefähr zwischen 25°C und 35°C)
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Strässchen in Santos |
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Museu Pelé |
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Hafen von Santos |
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