Samstag, 2. September 2023

Mein Schultag

In diesem Blog werde ich ein bisschen über meine Schule und meinen Tagesablauf an einem Schultag schreiben.

Mein Wecker klingelt morgens um 6:14. Nachdem ich mich angezogen habe, esse ich Frühstück. Parallel mache ich meinen Znüni bereit, meistens ist es Kuchen oder Toast mit Nutella. Um 6:45 fährt mich mein Gastvater mit dem Auto zur Schule. Der Weg dauert genau 10 Minuten und meistens sehe ich einen schönen Sonnenaufgang.

Ich komme um 6:55 in der Schule an und der Unterricht beginnt um 7:00. Also eigentlich sollte er das, aber meistens kommen die Lehrpersonen erst etwa um 7:10. Am Eingangstor steht meistens ein Lehrer, der die Schüler/innen begrüsst. 5 Minuten nach Unterrichtsbeginn wird das Tor dann abgeschlossen und wer zu spät kommt, muss halt warten. Wenn man garnicht kommt oder nur am morgen, dann interessiert das aber eh Niemanden.

Ich habe von 7:00 bis 9:30 drei 50-minütige Lektionen. Danach habe ich 20 Minuten Pause und dann nochmals drei Lektionen bis 12:20. Am Nachmittag biginnt der Unterricht um 13:50, nach 2 Lektionen habe ich 10 Minuten Pause und der Unterricht endet um 16:30. 

Fächer: Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Geschichte, Geografie, Filosophie, Soziologie, Portugiesisch, Englisch, Aufsatz, Kunst, Informatik. Es gibt noch ein bis zwei andere Fächer, die ich nicht beschreiben kann. Wir haben 39 Lektionen pro Woche.

Wir haben eine Schuluniform. Es ist ein T-shirt und einen Pulli, und es gibt auch Hosen, die aber fast niemand trägt. Man wird nicht komisch angeschaut, wenn man ganz andere Kleider anhat.

Der Unterricht: Die meisten Lehrer machen einfach ihr Ding und gehen nicht wirklich auf die Klasse ein. Sie schreiben an die Tafel und man soll es abschreiben, oder sie erklären etwas. Wenn man etwas abschreiben soll, sprechen die meisten, wärend die Lehrperson am schreiben ist. Da ich aber probiere, alles so schnell wie möglich aufzuschreiben, habe ich danach ein Bisschen Zeit um irgendetwas zu machen. Meistens in diesen Situationen lese ich, oder ich zeichne etwas. Manchmal mache ich das auch wärend des aktiven Unterrichts, zum Beispiel in Physik, da ich das nichtmal auf Deutsch verstehe und sie Dinge machen, die ich noch nicht hatte. Einige meiner Klassenkamerad/innen schlafen auch wärend gewissen Fächern. Wir haben 2 Bücher für alle Fächer, die Theorie und Aufgaben beinhalten. Man kann auf dem Stuhl sitzen, wie man will. Ich habe zum Beispiel eine Decke, da es am Morgen kalt ist, und sitze meistens im Schneidersitz. Wenn man etwas sagen will, spricht man einfach und wenn man aufs WC muss, sagt man das und geht dann. Zu Beginn des Unterrichts muss man das Handy in ein Kästchen legen, aber wenn man es wärend des Unterrichts will, kann man auch einfach fragen. Die Sitzordnung am Morgen ist meistens anders, als am Nachmittag, denn man kann die Pulte dahin schieben, wo man will. Alle haben einen Flasche auf dem Pult, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie jemanden trinken gesehen. Die meisten Lektionen hören etwa 5 Minuten vor Unterrichtsende auf, und auf garkeinen Fall danach. Am Anfang musste ich keine Prüfungen schreiben, aber ich habe dann gesagt, dass ich sie schreiben will. Sie sind recht einfach, da es oft Aufgaben hat mit gegebenen Antwortmöglichkeiten. Nachdem man die Prüfung abgegeben hat, hat man frei, egal ob es eine Doppellektion war, oder nicht. In den Pausen sitzt die ganze Klasse in einem Kreis und wir essen. Danach spielen die meisten UNO, oder sind am Handy. Jedes Mal, wenn ich in die Pause, oder nach Hause gehe, geben mir jüngere Mädchen Süssigkeiten.

Wenn ich nach der Schule Sprachschule habe, muss ich etwa 10 Minuten laufen. Wärend dem esse ich einen Zvieri und höre Musik. In der Sprachschule fragt mich mein Lehrer einfach Dinge und ich muss sie beantworten (natürlich auf Portugiesisch). Er schaut dabei darauf, dass ich das gesuchte Vokabular verwende und korrigiert mich bei den Zeitformen. Der Unterricht dauert von 17:00 bis 18:00. Danach werde ich mit dem Auto abgeholt und manchmal gehen wir noch kurz einkaufen.

Sobald ich zu Hause angekommen bin, räume ich meinen Thek aus, esse etwas und beginne dann meine Todo Liste abzuarbeiten. Dann mache ich ein Workout, da ich sost fast keine Möglichkeit habe, Sport zu machen. Danach dusche ich und etwa um 20:30 gibt es Essen. Nach dem Essen mache ich alles bereit für den nächsten Tag, bin noch ein Bisschen am Handy und gehe dann etwa um 22:30 ins Bett.

 

Schule

Pausenplatz und Sporthalle

Mein Klassenzimmer

Handykasten

Sonnenaufgang


Sonntag, 27. August 2023

Schon über einen Monat in Brasilien!

Ich kann es fast nicht glauben, dass ich schon 5 Wochen hier bin. Obwohl wir viel gemacht haben und es sich allmählich anfühlt, wie mein Zuhause, habe ich das Gefühl, dass ich erst etwa 2 Wochen hier wäre.

Am Samstag, 12. August, machten einige meiner Kolleg/innen für eine andere Klassenkameradin ein Überraschungsessen weil sie Geburtstag hatte. Wir hatten um 18:30 Uhr in einer Pizzeria abgemacht und um 19:00 waren ganze 6 von 20 Leuten schon da! Zum Glück kam dann auch das Geburtstagskind zu spät, so dass wir sie überraschen konnten. Sie hatte sich sehr gefreut und der ganze Abend war sehr schön. Als das Essen vorbei war, gingen meine Familie und ich zu einem Fest in einem Park, wo es sehr viel Essen und Musik gab. Mein Gastonkel hat dort gesungen und ab und zu meinen Namen in die Lieder eingebaut. Die Leute tanzten und es war eine sehr schöne Stimmung.

Am Sonntag, 13. August, sind wir früh aufgestanden und dann etwa 1.5 Stunden mit dem Auto in den Nachbarstaat Paraná gefahren. Als wir am Ziel angekommen waren, mussten wir zuerst einen Hügel hochlaufen und mit jedem Schritt hatte man eine bessere Aussicht über den Represa de Xavantes, einen riesigen See. 

Als wir ganz oben angekommen waren, konnte man über den ganzen See sehen und es war einfach unglaublich. Man konnte auch sehr coole Bilder machen, da man die Möglichkeit hatte, an die Kante eines Felsens zu sitzen, denn es hatte keine Sicherheitsabsperrungen. Da es windete und man über alles hinweg sehen konnte, hat es sich ein Bisschen angefühlt, als würde man fliegen. Danach haben meine Gastschwester und ich uns bereitgemacht um mit einer Seilbahn zu fahren. Wir haben unsere Klettergurte angezogen, dann wurden mit einem Truck auf einen Felsen gefahren und dann ging es los. Am coolsten fand ich es, als ich nach unten auf den Wald geschaut habe und gemerkt habe, wie hoch oben ich eigentlich bin. Obwohl die Seilbahn 150 Meter lang war, ging es viel zu schnell vorbei und nachdem alle unten angekommen waren, gingen wir wieder nach Hause.

Am Donnerstag, 17. August, wurde ich um 13 Uhr abgeholt und mit zwei andern Austauschschüler/innen nach Sorocaba gefahren. Dort wurde jeder von uns zu einer anderen Familie gebracht, um dort zu schlafen, und am nächsten morgen pünktlich zum Inboundweekend gehen zu können. Ich hatte sehr Glück, denn meine Fammilie wohnte in einem Block und aus meinem Zimmer konnte ich über die ganze Stadt sehen. 


Der Sohn der Familie hat mich eingeladen, mit ihm und seinem Kollegen an eine Veranstaltung zu gehen, von der ich immernoch nicht genau weiss, was es war. Aber natürlich habe ich die Einladung angenommen und wir sind zu einem sehr reichen Viertel gefahren. Er war so reich, dass er durch eine Sicherheitskontrolle von der Stadt abgetrennt war. Diese Veranstaltung war also in einem Luxushaus, welches an der Wand sogar ein Formel 1 Auto hängen hatte. Am Anfang fühlte es sich an, wie eine Party, doch dann sassen alle auf Stühle und und jemand fing an zu singen. Dann wurde es immer seltsamer, denn es wurden einzelne Leute nach vorne gebeten und sie wurden gefragt, warum sie hier seien und dann fingen sie an zu weinen, während jemand sehr dramatisch über Gott gesprochen hat und einige dieser Leute sind fast zusammengebrochen. Nach etwa 2.5 Stunden war es vorbei und wir gingen zurück in die Wohnung. Obwohl dieser Abend ein Bisschen verwirrend gewesen war, war ich froh darüber ihn erlebt zu haben, denn es war etwas das ich wahrscheinlich nie wieder erleben werde.

Am nächsten Morgen ging das Inboundweekend los. Das ist ein weekend, bei dem sich alle Austauschschüler/innen aus meinem Distrikt treffen, Informationen eralten und sich vor allem kennenlernen. Es dauerte ein kleines Bisschen, bis das Eis gebrochen war, aber danach hatten wir es alle gut untereinander. Am Morgen erhielten wir einige Informationen und machten Bilder, dann wurden wir mit Autos zu unserer Unterkunft gefahren. Es war ein Haus, ausserhalb der Stadt, mit einem Pool, einem Volleyball und natürlich auch einem Fussballfeld. Wir sind natürlich direkt in den Pool gegangen und danach haben wir Volleyball und Fussball gespielt. Als es dunkel wurde haben wir angefangen zu tanzen. Das hat extrem Spass gemacht, da es Tänze aus der ganzen Welt waren und wir sie uns gegenseitig beigebracht haben. Nach dem Abendessen gingen wir in unsere Zimmer und haben noch bis spät in der Nacht geredet. Wir haben vor allem unsere Sprachen und Kulturen verglichen, was ich sehr aufregend und interessant fand.

In meinem Distrikt sind 16 Austauschschüler/innen:
5 aus Mexico
3 aus Frankreich
2 aus Deutschland
2 aus Ecuador
1 aus Belgien
1 aus den USA
1 aus der Ukraine
und ich aus der Schweiz

Am Samstag, 19. August, haben wir am Morgen viel Billard gespielt und hauptsächlich geredet. Nach dem Mittagessen kamen Leute aus einer Capoeiraschule zu uns und haben uns Capoeira gezeigt. Das ist ein brasilianischer Kampftanz, den die Sklaven erfunden haben, um sich zu wehren. Es standen alle in einem Kreis und man hat zum Rhythmus der Trommeln und der anderen Instrumente geklatscht. Dann gingen immer zwei in die Mite und kämpften. Ich war ein Bisschen aufgeregt, denn ich wusste, das wir auch die Möglichkeit hatten, es auszuprobieren, doch, als ich dann im Kreis war, war es sehr cool, denn man hat sich einfach im Takt bewegt und ab und zu ein Rad gemacht, oder sich geduckt. Ich habe mich gefühlt, wie zu Hause und es hat mir exrem viel Spass gemacht. Nach dem Capoeira haben wir auch noch Makulele und Samba gemacht. Danach bildeten sich kleine Gruppen und wir redeten mit den Kindern und und lernten sie kennen. Dann haben wir wieder angefangen zu tanzen und ich wollte nicht, dass es aufhört, aber irgendwann sind sie dann gegangen und wir assen Znacht. Wir haben wieder viel geredet und mir ist aufgefallen, dass ich den ganzen Tag nur Flipflops anhatte. 



Am Sonntagmorgen haben wir ein Kahoot gespielt über die Regeln von Rotary. Danach mussten alle ihre Blazer anziehen und die Landesflaggen holen und wir machten ganz viele Fotos. Danach gingen wir in den Pool und plötzlich landeten 2 Tukane auf den Palmen neben dem Pool. Wir haben auch viele grüne Papageien gesehen, aber die sind hier nicht selten. Zum Zmittag kamen unsere Eltern zum Churrasco (Barbecue) und es gab Hühnerherzen. Danach sind wir nach Hause gefahren und ich war schon ein Bisschen traurig, da es bis jetzt mit Abstand das beste Wochenende war.


Am Dienstag, 22. August, war mein 16ter Geburtstag. Am Morgen, als ich in die Küche kam, war der Tisch voll mit Köstlichkeiten, wie Kuchen, Cookies, Früchten,... und meine Gasteltern haben für mich gesungen. Genau in dem Moment, als ich noch etwa 5 Minuten Zeit hatte, bevor ich in die Schule musste, rief meine Klasse aus der Schweiz an und sang für mich mehrstimmig Happy Birthday. Das hat mich sehr gefreut und so hatte der Tag sehr schön begonnen. Zum Zmittag gingen wir in ein Restaurant und am Nachmittag, in der Schule, haben wir auch nochmals gefeiert. Meine Klasse hatte für mich extra einen blauen Kuchen bestellt und den haben wir dann zusammen mit Coxinhas und Brigadeiros gegessen. Zum Znacht gingen wir in eine Pizzeria mit Freunden meiner Gastfamilie und es gab zum dritten Mal Kuchen und wurde zum fünften Mal gesungen. 


In der Schule hatten wir Prüfungen, die ich ohne zu lernen auch gemacht habe. und ich war nichteinmal so schlecht. In den pausen und Freistunden spielen wir eigentlich immer UNO und ich lese sehr oft. 

Dieses Wochenende (25. - 27. August) waren wir viel unterwegs und schliefen auch eine Nacht bei meinem Gastbruder in Assis. Tagsüber waren wir bei einem Camp und haben dort mitgeholfen. Es ging darum, seine Stärke und Emotionen zu zeigen und es war manchmal sehr speziell, zum Beispiel als die Leute barfuss über Glut gelaufen sind. Es gab aber auch Teile, bei denen einfach Musik gelaufen ist und alle dazu gesprungen sind. 










Sonntag, 6. August 2023

2. Woche (31.7. bis 6.8.)

Am Montag hatte meine Gastmutter Geburtstag  und  die ganze Familie kam, um ihn zu feiern. Zu  Essen gab es Feijoada, ein Eintopf mit Bohnen und  viel Fleisch. Dazu gab es Reis und Orangen. In  Brasilien ist es Üblich, dass man vor grossen Essen  mit Familie  und Freunde in einen Kreis steht, sich an  den Händen hält und betet. Das haben wir gemacht  und danach wurden auch noch ein Paar Worte  gesagt. Da meine Gastschwester in zwei Wochen  nach Belgien geht, wurden auch dazu Dinge gesagt,  und plötzlich haben wirklich alle, ausser sie, mein  Gastbruder und ich geweint. Trotzdem war es ein  fröhlicher Anlass und als der Kuchen aufgetischt wurde, haben wir gesungen. Das Geburtstagslied ist sehr lang und schnell und alle klatschen dazu. Eine weitere brasilianische Geburtstagstradition ist, dass das Geburtstagskind das erste Stück des Kuchens der, für es, wichtigsten Person gibt. Das erste Stück bekam meine Gastschwester, das Zweite ich und das Dritte mein Gastbruder.

mein Klassenzimmer
Am Dienstag hatte ich meinen ersten Schultag und musste deshalb um 6 Uhr aufstehen. Das ist zwar früh, aber dafür konnte ich einen schönen Sonnennaufgang beobachten. Wegen eines Unfalls bin ich bereits am ersten Tag 5 Minuten zu spät gekommen, aber das hat Niemanden interessiert, da der Lehrer selbst 50 Minuten zu spät kam. Ich hatte von Anfang an keine Bedenken und wurde sehr gut von meiner Klasse aufgenommen. In meiner Klasse sind nur 10 Mädchen und 3 Jungs. Die Lektionen sind nicht anstrengend, da es den Lehrern nichts ausmacht, wenn man schläft oder zeichnet. Ich probiere dennoch, mich zu konzentrieren und die Sprache zu verstehen. Als es das erste Mal geklingelt hat, bin ich sehr erschrocken, da die Klingel genau gleich tönt, wie ein Feueralarm. Wärend des ganzen Tages kamen Schüler und Schülerinnen zu mir und wollten mich kennenlernen. Viele haben auch meine Haare angefasst und gesagt, ich habe schöne Augen.

Daira, Clubpräsident und ich

Am Aben hatte ich mein erstes Rotarymeeting. Alle haben mich wilkommen geheissen und ich habe meine 2. und 3. Gastfamilie kennengelernt und verstand mich sehr gut mit ihnen. Ich habe auch Daira, die Austauschschülerin aus Ecuador, die im selben Rotaryclub ist, wie ich, kennengelernt. Da sie Spanisch spricht, hat sie mehr verstanden als ich und einige Dinge für mich übersetzt. Ich habe mich mit einigen Personen unterhalten, aber ich war sehr froh, als wir endlich nach hause fuhren, da es ein langer und anstrengender Tag war.

Am Freitag waren wir wieder bei Frei Chico. Wir haben mit den Kindern Buchzeichen gebastelt und geredet. Ich habe schon mehr verstanden, als beim letzten Mal. Danach sind wir in einen Schockoladeladen gegangen, der zu Frei Chico gehört und ich habe ein Säcklein mit Schockolade geschenkt bekomen. Am Abend besuchten wir die Zirkusvorführung von dem Zirkus, bei dem ich teilnehmen werde. Es war eigentlich mehr ein Theater, aber es hat mir sehr gefallen.

Am Samstag haben wir die Pfadis besucht. Sie treffen sich an einem Ort mit vielen Fruchtbäumen und ich hatte Zeit um alles zu probieren. Leider waren die meisten Früchte noch unreif und haben mir deshalb nicht so gut geschmeckt. Die Pfadis in Brasilien sind viel disziplinierter, als in der Schweiz und haben viele Ausrufe und Sprüche. Da sie ein Camp hatten, mussten wir 2h lang in der prallen Sonne wandern. Als wir mitten im Wald, am Platz angekomen waren, mussten meine Gastschwester und ich nochmals den Hügel runterlaufen, um Wasser zu holen und dieses dann hochtragen. Danach sind wir, ohne noch etwas zu machen, mit dem Auto wieder nach Hause gefahren. Dieser Tag hat mir nicht so gut gefallen und ich weiss noch nicht, ob ich bei den Pfadis teilnehmen will, aber ich werde sicher noch ein weiteres Mal gehen und schauen, wie es ist, wenn sie kein Camp haben.

Sonnenaufgang jeden Morgen

meine Schule











Samstag, 29. Juli 2023

1. Woche (21.8. bis 30.8.)

Die erste Woche hier in Brasilien ist nun vorbei und ich fühle mich bereits sehr wohl hier.

Nachdem mich meine Familie zum Flughafen begleitet hatte, ging es los. Ich hatte auf der ganzen Reise keine Probleme und wurde am Flughafen in São Paulo am Samstag dem 22. July um 6.30 Uhr herzlich empfangen.


Um nach Santa Cruz do Rio Pardo zu kommen, sind wir quer durch São Paulo gefahren und dann 4h ins Landesinnere. Auf dem Weg haben wir Frühstück und Mittagessen gegessen und ich konnte bereits am ersten Tag brasilianische Köstlichkeiten wie Pão de Queijo und Coxinha probieren. Als wir zu Hause angekommen sind, habe ich mein Zimmer eingerichtet und mich ein bisschen ausgeruht.

Santa Cruz do Rio Pardo ist ein kleines Städtchen (für Brasianer) mit 47'000 Einwohner. Die Häuschen sind meistens einstöckig und wirken von der Strasse aus kleiner, als sie eigentlich sind, und fast jedes Haus hat eine extra Outdoorküche für Barbecues. An allen Strassen hat es Bäume und manche tragen essbare Früchte wie Carambolas (Sternfrucht), Mangos, Papayas, oder Granatäpfel. Da Santa Cruz so klein ist, kann ich mich problemlos alleine mit dem Fahrrad oder zufuss bewegen. Es hat viele Parks mit kaputten Gymnastikgeräten und es hat überall kleine Fussballplätze, die oft in Gebrauch sind. Santa Cruz ist sehr uneben und es hat einen Fluss, an dem es auch Capybaras gibt (ich habe leider noch keines gesehen).

Am Abend gingen wir zum Festa da Junina, einem öffentlichen Anlass mit Musik und Essen. Ich ass einen Hotdog, der etwa doppelt so gross war, wie einer in der Schweiz und als ich fertig war und eigentlich heimgehen wollte, um zu schlafen, sagte mir meine Familie, dass wir in ein Burgerrestaurant gehen zum Abendessen. Da habe ich gemerkt, dass Brasilianer sehr viel essen. Das Essen ist extrem fein, aber auch sehr ungesund.

Am Sonntag gab es ein Barbecue bei dem ich die Familie meines Gastvaters kennenlernte. Das Fleisch war sehr fein und ich habe es genossen. Seit dann habe ich bei jeder Mahlzeit zu Hause Reis gegessen.

Am Dienstag waren wir in São Paulo, um das Visum für meine Gastschwester zu besorgen. Wir mussten um 3.30 Uhr aufstehen, dass wir rechtzeitig dort waren. Nachdem wir auf dem Konsulat gewesen waren, haben wir die Stadt angeschaut. Dabei musste ich meine Tasche immer am Bauch tragen und gut darauf Acht geben, da es so eine grosse Stadt ist. Wir gingen zum Mittelpunkt der Stadt, dort gab es eine Kathedrale. Wir waren auch in einem Quartier, welches sehr Japanisch war. Es hat mich ein bisschen an die Chinatown in New York erinnert und São Paulo allgemein hatte sich ähnlich angefühlt wie Manhatten. Die Heimfahrt dauerte wegen des Staus fünfeinhalb Stunden!

Am Mittwoch haben wir in einem Park ein Picknick gemacht mit meinen zukünftigen Klassenkameradinnen und wir sind auf alten Kartons eine Wiese hinuntergerutscht.

Die Leute in Brasilien sind sehr offen und herzlich und umarmen sich immer. Sie sind sehr versändlich und wollen, dass es einem gut geht.

Am Freitag haben meine Gastschwester und ich selbst Brigadeiro gemacht. Das ist einfach eine Masse aus Kondensmilch, geschmolzener Schockolade und Kakaopulver. Danach sind wir zu Frei Chico gegangen. Das ist ein Ort, an dem Kinder, die es zu Hause schwierig haben, betreut werden. Meine Gastfamilie ist dort sehr engegiert und ich werde jetzt auch jede Woche Zeit dort verbringen. Die Kinder waren sehr an mir interessiert und haben von allen Seiten auf mich eingeredet und ich habe fast kein Wort verstanden. Immer, wenn ich etwas auf Portugiesisch gesagt hatte, haben sie applaudiert und waren sehr begeistert. Es gefällt mir sehr und ich habe viel Spass dort.

Mittlerweile habe ich mich hier gut eingelebt und ich freue mich auf die kommenden Monate.