Dienstag, 2. Januar 2024

Ferien, Weihnachten, Neujahr

Nun bin ich schon seit mehr als 5 Monaten hier. Auch wenn ZUM GLÜCK noch nicht mal die Hälfte meines Austauschjahres um ist, wünschte ich mir, dass die Zeit einfach stehen bleibt, denn in diesem letzten Monat (mit der neuen Gastfamilie) konnte ich das Leben sehr geniessen und es war perfekt für mich.


Am 2. Dezemmber habe ich meine Gastfamilie gewechselt. Ich wurde sehr gut aufgenommen und verstehe mich gut mit meinen 3 Geschwistern. Ich bin sehr integriert, auch was Cousins betrifft, und es fühlt sich wirklich an wie eine Familie. Ich bin sehr glücklich hier.

Aussicht aus meinem Fenster

Seit dem  5. Dezember (bis im Februar) habe ich Ferien. Ich habe für die ersten 3 Tage genutzt um ein Bisschen etwas für die Schule in der Schweiz zu machen, und den Rest der Zeit bin ich voll und ganz am geniessen.

Die Woche vom 11. Dezember verbrachte ich bei meinen Verwandten in São Paulo. Sie Sprechen zwar kein Deutsch, aber trotzdem war es sehr interessant, zu sehen, dass es einige schweizer Dinge in ihrem Haus gab. Ich bin für 2 Tage mit ihnen zu ihrem Strandhaus gefahren. Das Haus hat sehr grosse Fenster und es hat viele Pflanzen und Bromeilien, dass es sich anfühlt, wie wenn man in einem Jungel wäre. Ich verbrachte fast den ganzen Tag am Strand, hauptsächlich mit surfen. Ich hab es zum ersten Mal gemacht und es hat schon so gut geklappt, dass ich keine Hilfe mehr brauchte und den ganzen Tag nutzen konnte um zu üben und mich zu verbessern. Der Strand war sehr klein und es hatte Felsen auf den Seiten, wo ich Meeresschildkröten beobachten und einen wunderschönen Sonnenuntergang geniessen konnte. Ich habe es sehr genossen und wäre am liebsten noch viel länger dort geblieben.

Strandhaus


Surfen

Die restliche Zeit der Ferien verbrachte ich damit, auf Mangobäume zu klettern, mit meinen Geschwistern Mariokart zu spielen, mit ihnen zu puzzeln, und den Pool als Abkühlung zu geniessen. Aber die meiste Zeit verbrachte ich mit zwei Kolleginnen, der andern Austauschschülerin aus Ecuador und ihrer Gastschwester. Sie wohnen nur 3 Strassen entfernt und jedesmal wenn es regnet, gehen wir mit den Kleidern in den Pool. Wir schauen zusammen Filme, spielen Spiele, treffen uns mit anderen Kollegen, pflücken Kokosnüsse und probieren sie ohne Werkzeug zu öffnen und reden sehr viel.

Gabi (Brasilien), Ich und Daira (Ecuador)

Weihnachten: Am 24. Dezember haben wir bis 12 Uhr geschlafen, denn wir mussten ausgeruht sein für den Abend. Es gab ein Familienfest mit ca 100 Personen an einem abgelegenen Ort mit Pool und vielen Palmen. Es hätte um ca 19 Uhr gestartet, aber die meisten Personen kamen erst gegen 20 Uhr. Zum Glück kamen wir früher als die meisten, denn es ist üblich, dass man zu jeder Person geht und "Hallo" sagt, was sehr lange gedauert hätte. Es gab einen Cousin-Tisch, an dem meine Geschwister, zwei Coisinen und ihre Freunde sassen. Wir haben sehr viel geredet und einer der Freunde hat sich sehr für die Schweiz interessiert und sehr spezifische Fragen gestellt. Um 21 Uhr gab es dann die Vorspeise. Es gab ein sehr buntes Fruchtbuffet, Schinken-Käse Platten, Stroganof und natürlich Reis. Vor dem Hauptbuffet kam der Weihnachtsmann (Papai Noel) und brachte Geschenke. Es bekamen nur die Kinder unter etwa 10 Jahren etwas und einige der Grosseltern, aber sonst ist es, zumindest in meiner Familie, nicht Brauch, sich etwas zu schenken. Zum Hauptbuffet gab es bunte Salate, die in Mustern aufgetischt waren, 2 verschiedene Reisarten, zwei andere Gerichte mit Fisch und Kürbis und ein Spanferkel. Danach haben wir wieder viel geredet und Spiele gespielt und gewartet bis es Mitternacht wird, denn dann ist offiziell Weihnachten. Als es soweit war hat es fast niemand gemerkt, da alle am reden waren, aber mit der Zeit haben es dann alle mitbekommen und alle haben sich gegenseitig umarmt. Ich habe auch sehr viele Personen umarmt, die ich gar nicht kannte, und zum Beispiel die Kellnerinnen. Am Anfang fand ich es ein Bisschen komisch und auch überraschend, aber ich hab mich schnell dran gewöhnt und es passt zur brasilianischen Kultur. Nach dem ganzen ummarmen und "feliz natal" gab es Dessert (irgendetwas was mich an Tiramisu erinnerte und Glace) und dann machten sich immer mehr Leute auf den Heimweg. Meine Gastfamilie und meine Cousins blieben bis ganz zum Schluss (ca. 3.00) und wir spielten viele Spiele zusammen und redeten.


Vorspeisebuffet

Am 25. Dezember ging das Fest weiter. Es kamen wieder alle zusammen zum Zmittag. Es gab natürlich Churrasco (Sehr feines Fleisch und Poulet mit Reis, Farofa, Früchten und aderen Beilagen). Ich hab es sehr genossen und einige Male nachgeschöpft, denn es ist mittlerweile mein Lieblingsessen. Danach gab es ein Wichteln. Das funktionierte aber nicht wie in der Schweiz, sondern jede Person brachte eine Schokolade und ein Bisschen Geld. Dann werden Zettel gezogen mit den Namen drauf und die letzte Person gewinnt das Geld. Es war sehr lustig, denn logischerweise will niemand gezogen werden und so entstanden einige (lustig gemeinte) Feindschaften. Danach gingen die meisten Personen in den Pool. Wir blieben dort, bis die Mehrheit schon nach Hause ging und schlussendlich hatten wir den Pool für uns. Wir spielten Marco Polo, assen Glace und redeten. Um 19.30 gingen wir dann nach Hause.

Wichteln mit Schokolade

Für mich war dieses Weihnachten eine sehr interessante Erfahrung und ich habe es sehr genossen, dennoch war es für mich keine Weihnachten, denn mir fehlten die Traditionen und natürlich das Wetter. Es fühlte sich mehr an, wie ein sehr fröhliches Familienfest irgendwann im Jahr.

Für Neujahr gingen wir auf eine Farm, wieder mit einigen anderen Familienmitgliedern. Es gab einige interessante Dinge... Es hatte 3 Aras, die eigentlich frei sind, aber auf der Farm wohnen, es gab einige Seen, mit vielen Fischen zum fischen, es gab eine Insel voller Hasen, viele Pfaue, eienen Pool, einen Pingpongtisch,... Als wir fischen waren hab ich zwei Piranhas herausgezogen, wir haben sie aber wieder freigelassen. Tagsüber war es extrem heiss, weshlab wir manchmal Mariokart im klimatisierten Haus gespielt haben. Es gab sehr viel feines Essen und es war eine sehr angenehme Atmosphäre, die ich sehr genossen habe. An Silvester ist es in Brasilien üblich, weiss zu tragen, und wenn nicht weiss, gibt es Bedeutungen für die Farben. Wenn man zum Beispiel Blau trägt, steht das für Ruhe, wenn man Grün trägt für Gesundheit, wenn man Gelb trägt für Geld, usw. An diesem Abend konnte ich Teil einer Tradition meiner Coisins werden. Sie schreiben nämlich jedes Jahr 4-6 Neujahresvorsätze auf und überprüfen dann im nächsten Jahr, ob sei es geschafft haben. Ich finde das eine sehr schöne Tradition und sie haben mich schon eingeladen, nächstes Jahr wieder mitzumachen per Telefon. Ich konnte meine Cousine überzeugen, mit mir um Mitternaccht in den Pool zu springen, denn ich wollte diese einmalige Möglichkeit nutzen, das neue Jahr so zu beginnen. Nachdem wir uns danach umgezogen haben, gingen wir zu den andern Familienmitgliedern um ihnen ein frohes neues Jahr zu wünschen, und wie an Weihnachten, haben sich wieder alle gegenseitig umarmt, auch wenn man sich nicht wirklich kannte. Danach haben wir Pingpong und Kartenspiele gespielt, gegessen und geredet.


Meine Gastfamilie und ich 

selbstgefischter Piranha

Ara

Sonnenaufgang um 5.30

Frischgepflückte Mangos

Sonnenuntergang bei meinem Haus





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