Samstag, 29. Juli 2023

1. Woche (21.8. bis 30.8.)

Die erste Woche hier in Brasilien ist nun vorbei und ich fühle mich bereits sehr wohl hier.

Nachdem mich meine Familie zum Flughafen begleitet hatte, ging es los. Ich hatte auf der ganzen Reise keine Probleme und wurde am Flughafen in São Paulo am Samstag dem 22. July um 6.30 Uhr herzlich empfangen.


Um nach Santa Cruz do Rio Pardo zu kommen, sind wir quer durch São Paulo gefahren und dann 4h ins Landesinnere. Auf dem Weg haben wir Frühstück und Mittagessen gegessen und ich konnte bereits am ersten Tag brasilianische Köstlichkeiten wie Pão de Queijo und Coxinha probieren. Als wir zu Hause angekommen sind, habe ich mein Zimmer eingerichtet und mich ein bisschen ausgeruht.

Santa Cruz do Rio Pardo ist ein kleines Städtchen (für Brasianer) mit 47'000 Einwohner. Die Häuschen sind meistens einstöckig und wirken von der Strasse aus kleiner, als sie eigentlich sind, und fast jedes Haus hat eine extra Outdoorküche für Barbecues. An allen Strassen hat es Bäume und manche tragen essbare Früchte wie Carambolas (Sternfrucht), Mangos, Papayas, oder Granatäpfel. Da Santa Cruz so klein ist, kann ich mich problemlos alleine mit dem Fahrrad oder zufuss bewegen. Es hat viele Parks mit kaputten Gymnastikgeräten und es hat überall kleine Fussballplätze, die oft in Gebrauch sind. Santa Cruz ist sehr uneben und es hat einen Fluss, an dem es auch Capybaras gibt (ich habe leider noch keines gesehen).

Am Abend gingen wir zum Festa da Junina, einem öffentlichen Anlass mit Musik und Essen. Ich ass einen Hotdog, der etwa doppelt so gross war, wie einer in der Schweiz und als ich fertig war und eigentlich heimgehen wollte, um zu schlafen, sagte mir meine Familie, dass wir in ein Burgerrestaurant gehen zum Abendessen. Da habe ich gemerkt, dass Brasilianer sehr viel essen. Das Essen ist extrem fein, aber auch sehr ungesund.

Am Sonntag gab es ein Barbecue bei dem ich die Familie meines Gastvaters kennenlernte. Das Fleisch war sehr fein und ich habe es genossen. Seit dann habe ich bei jeder Mahlzeit zu Hause Reis gegessen.

Am Dienstag waren wir in São Paulo, um das Visum für meine Gastschwester zu besorgen. Wir mussten um 3.30 Uhr aufstehen, dass wir rechtzeitig dort waren. Nachdem wir auf dem Konsulat gewesen waren, haben wir die Stadt angeschaut. Dabei musste ich meine Tasche immer am Bauch tragen und gut darauf Acht geben, da es so eine grosse Stadt ist. Wir gingen zum Mittelpunkt der Stadt, dort gab es eine Kathedrale. Wir waren auch in einem Quartier, welches sehr Japanisch war. Es hat mich ein bisschen an die Chinatown in New York erinnert und São Paulo allgemein hatte sich ähnlich angefühlt wie Manhatten. Die Heimfahrt dauerte wegen des Staus fünfeinhalb Stunden!

Am Mittwoch haben wir in einem Park ein Picknick gemacht mit meinen zukünftigen Klassenkameradinnen und wir sind auf alten Kartons eine Wiese hinuntergerutscht.

Die Leute in Brasilien sind sehr offen und herzlich und umarmen sich immer. Sie sind sehr versändlich und wollen, dass es einem gut geht.

Am Freitag haben meine Gastschwester und ich selbst Brigadeiro gemacht. Das ist einfach eine Masse aus Kondensmilch, geschmolzener Schockolade und Kakaopulver. Danach sind wir zu Frei Chico gegangen. Das ist ein Ort, an dem Kinder, die es zu Hause schwierig haben, betreut werden. Meine Gastfamilie ist dort sehr engegiert und ich werde jetzt auch jede Woche Zeit dort verbringen. Die Kinder waren sehr an mir interessiert und haben von allen Seiten auf mich eingeredet und ich habe fast kein Wort verstanden. Immer, wenn ich etwas auf Portugiesisch gesagt hatte, haben sie applaudiert und waren sehr begeistert. Es gefällt mir sehr und ich habe viel Spass dort.

Mittlerweile habe ich mich hier gut eingelebt und ich freue mich auf die kommenden Monate.