Sonntag, 27. August 2023

Inboundweekend und mein Geburtstag

Ich kann es fast nicht glauben, dass ich schon 5 Wochen hier bin. Obwohl wir viel gemacht haben und es sich allmählich anfühlt, wie mein Zuhause, habe ich das Gefühl, dass ich erst etwa 2 Wochen hier wäre.

Am Samstag, 12. August, machten einige meiner Kolleg/innen für eine andere Klassenkameradin ein Überraschungsessen weil sie Geburtstag hatte. Wir hatten um 18:30 Uhr in einer Pizzeria abgemacht und um 19:00 waren ganze 6 von 20 Leuten schon da! Zum Glück kam dann auch das Geburtstagskind zu spät, so dass wir sie überraschen konnten. Sie hatte sich sehr gefreut und der ganze Abend war sehr schön. Als das Essen vorbei war, gingen meine Familie und ich zu einem Fest in einem Park, wo es sehr viel Essen und Musik gab. Mein Gastonkel hat dort gesungen und ab und zu meinen Namen in die Lieder eingebaut. Die Leute tanzten und es war eine sehr schöne Stimmung.

Am Sonntag, 13. August, sind wir früh aufgestanden und dann etwa 1.5 Stunden mit dem Auto in den Nachbarstaat Paraná gefahren. Als wir am Ziel angekommen waren, mussten wir zuerst einen Hügel hochlaufen und mit jedem Schritt hatte man eine bessere Aussicht über den Represa de Xavantes, einen riesigen See. 

Als wir ganz oben angekommen waren, konnte man über den ganzen See sehen und es war einfach unglaublich. Man konnte auch sehr coole Bilder machen, da man die Möglichkeit hatte, an die Kante eines Felsens zu sitzen, denn es hatte keine Sicherheitsabsperrungen. Da es windete und man über alles hinweg sehen konnte, hat es sich ein Bisschen angefühlt, als würde man fliegen. Danach haben meine Gastschwester und ich uns bereitgemacht um mit einer Seilbahn zu fahren. Wir haben unsere Klettergurte angezogen, dann wurden mit einem Truck auf einen Felsen gefahren und dann ging es los. Am coolsten fand ich es, als ich nach unten auf den Wald geschaut habe und gemerkt habe, wie hoch oben ich eigentlich bin. Obwohl die Seilbahn 150 Meter lang war, ging es viel zu schnell vorbei und nachdem alle unten angekommen waren, gingen wir wieder nach Hause.

Am Donnerstag, 17. August, wurde ich um 13 Uhr abgeholt und mit zwei andern Austauschschüler/innen nach Sorocaba gefahren. Dort wurde jeder von uns zu einer anderen Familie gebracht, um dort zu schlafen, und am nächsten morgen pünktlich zum Inboundweekend gehen zu können. Ich hatte sehr Glück, denn meine Fammilie wohnte in einem Block und aus meinem Zimmer konnte ich über die ganze Stadt sehen. 



Der Sohn der Familie hat mich eingeladen, mit ihm und seinem Kollegen an eine Veranstaltung zu gehen, von der ich immernoch nicht genau weiss, was es war. Aber natürlich habe ich die Einladung angenommen und wir sind zu einem sehr reichen Viertel gefahren. Er war so reich, dass er durch eine Sicherheitskontrolle von der Stadt abgetrennt war. Diese Veranstaltung war also in einem Luxushaus, welches an der Wand sogar ein Formel 1 Auto hängen hatte. Am Anfang fühlte es sich an, wie eine Party, doch dann sassen alle auf Stühle und und jemand fing an zu singen. Dann wurde es immer seltsamer, denn es wurden einzelne Leute nach vorne gebeten und sie wurden gefragt, warum sie hier seien und dann fingen sie an zu weinen, während jemand sehr dramatisch über Gott gesprochen hat und einige dieser Leute sind fast zusammengebrochen. Nach etwa 2.5 Stunden war es vorbei und wir gingen zurück in die Wohnung. Obwohl dieser Abend ein Bisschen verwirrend gewesen war, war ich froh darüber ihn erlebt zu haben, denn es war etwas das ich wahrscheinlich nie wieder erleben werde.

Am nächsten Morgen ging das Inboundweekend los. Das ist ein weekend, bei dem sich alle Austauschschüler/innen aus meinem Distrikt treffen, Informationen eralten und sich vor allem kennenlernen. Es dauerte ein kleines Bisschen, bis das Eis gebrochen war, aber danach hatten wir es alle gut untereinander. Am Morgen erhielten wir einige Informationen und machten Bilder, dann wurden wir mit Autos zu unserer Unterkunft gefahren. Es war ein Haus, ausserhalb der Stadt, mit einem Pool, einem Volleyball und natürlich auch einem Fussballfeld. Wir sind natürlich direkt in den Pool gegangen und danach haben wir Volleyball und Fussball gespielt. Als es dunkel wurde haben wir angefangen zu tanzen. Das hat extrem Spass gemacht, da es Tänze aus der ganzen Welt waren und wir sie uns gegenseitig beigebracht haben. Nach dem Abendessen gingen wir in unsere Zimmer und haben noch bis spät in der Nacht geredet. Wir haben vor allem unsere Sprachen und Kulturen verglichen, was ich sehr aufregend und interessant fand.

In meinem Distrikt sind 16 Austauschschüler/innen:
5 aus Mexico
3 aus Frankreich
2 aus Deutschland
2 aus Ecuador
1 aus Belgien
1 aus den USA
1 aus der Ukraine
und ich aus der Schweiz

Am Samstag, 19. August, haben wir am Morgen viel Billard gespielt und hauptsächlich geredet. Nach dem Mittagessen kamen Leute aus einer Capoeiraschule zu uns und haben uns Capoeira gezeigt. Das ist ein brasilianischer Kampftanz, den die Sklaven erfunden haben, um sich zu wehren. Es standen alle in einem Kreis und man hat zum Rhythmus der Trommeln und der anderen Instrumente geklatscht. Dann gingen immer zwei in die Mite und kämpften. Ich war ein Bisschen aufgeregt, denn ich wusste, das wir auch die Möglichkeit hatten, es auszuprobieren, doch, als ich dann im Kreis war, war es sehr cool, denn man hat sich einfach im Takt bewegt und ab und zu ein Rad gemacht, oder sich geduckt. Ich habe mich gefühlt, wie zu Hause und es hat mir exrem viel Spass gemacht. Nach dem Capoeira haben wir auch noch Makulele und Samba gemacht. Danach bildeten sich kleine Gruppen und wir redeten mit den Kindern und und lernten sie kennen. Dann haben wir wieder angefangen zu tanzen und ich wollte nicht, dass es aufhört, aber irgendwann sind sie dann gegangen und wir assen Znacht. Wir haben wieder viel geredet und mir ist aufgefallen, dass ich den ganzen Tag nur Flipflops anhatte. 



Am Sonntagmorgen haben wir ein Kahoot gespielt über die Regeln von Rotary. Danach mussten alle ihre Blazer anziehen und die Landesflaggen holen und wir machten ganz viele Fotos. Danach gingen wir in den Pool und plötzlich landeten 2 Tukane auf den Palmen neben dem Pool. Wir haben auch viele grüne Papageien gesehen, aber die sind hier nicht selten. Zum Zmittag kamen unsere Eltern zum Churrasco (Barbecue) und es gab Hühnerherzen. Danach sind wir nach Hause gefahren und ich war schon ein Bisschen traurig, da es bis jetzt mit Abstand das beste Wochenende war.



Am Dienstag, 22. August, war mein 16ter Geburtstag. Am Morgen, als ich in die Küche kam, war der Tisch voll mit Köstlichkeiten, wie Kuchen, Cookies, Früchten,... und meine Gasteltern haben für mich gesungen. Genau in dem Moment, als ich noch etwa 5 Minuten Zeit hatte, bevor ich in die Schule musste, rief meine Klasse aus der Schweiz an und sang für mich mehrstimmig Happy Birthday. Das hat mich sehr gefreut und so hatte der Tag sehr schön begonnen. Zum Zmittag gingen wir in ein Restaurant und am Nachmittag, in der Schule, haben wir auch nochmals gefeiert. Meine Klasse hatte für mich extra einen blauen Kuchen bestellt und den haben wir dann zusammen mit Coxinhas und Brigadeiros gegessen. Zum Znacht gingen wir in eine Pizzeria mit Freunden meiner Gastfamilie und es gab zum dritten Mal Kuchen und wurde zum fünften Mal gesungen. 


In der Schule hatten wir Prüfungen, die ich ohne zu lernen auch gemacht habe. und ich war nichteinmal so schlecht. In den pausen und Freistunden spielen wir eigentlich immer UNO und ich lese sehr oft. 

Dieses Wochenende (25. - 27. August) waren wir viel unterwegs und schliefen auch eine Nacht bei meinem Gastbruder in Assis. Tagsüber waren wir bei einem Camp und haben dort mitgeholfen. Es ging darum, seine Stärke und Emotionen zu zeigen und es war manchmal sehr speziell, zum Beispiel als die Leute barfuss über Glut gelaufen sind. Es gab aber auch Teile, bei denen einfach Musik gelaufen ist und alle dazu gesprungen sind. 
















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